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Der Mythos vom Lernen aus Fehlern

Es gehört zu den weit verbreiteten Alltags-Weisheiten, dass Fehler eine gute Quelle für das Lernen sind. 410.000 Einträge kennt Google zum Thema, es gibt sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. “Aus den eigenen Fehlern lernt man am Besten.” Ich denke, das ist absoluter Blödsinn! Schauen wir einmal genauer hin: Was genau kann ich aus einem Fehler lernen?

Ich weiß, was ich nicht weiß

Ich stelle mir gern folgendes Bild vor: Ich stehe auf einer Wiese und beschließe: Ich will ein Haus bauen. Ich habe aber gar keine Ahnung von Statik, von Baumaterialien, von den richtigen Werkzeugen, …. Ich habe nur ein Bild im Kopf von einem fertigen Haus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich auf dem Weg zum fertigen Haus unglaublich viele Fehler machen werde. Die Fenster werden beim ersten Versuch nicht auf einer Höhe sein. Die Treppe ins Obergeschoss wird zu kurz ausfallen, die Stufen ungleichmäßig und insgesamt zu hoch sein, die Decke wird einstürzen, die Türrahmen werden schief sein und nicht zu den Türen passen, und so weiter und so fort.

Ein Teil meiner Fehler wird aus Unwissenheit herrühren – ich weiß einfach nicht, wie Zement angerührt wird. Ein Teil meiner Fehler wird auf fehlenden Fertigkeiten beruhen – es ist gar nicht einfach, eine Wand glatt zu verputzen. Ich werde also viele, viele, viele Fehler machen. Das heißt, eigentlich werden es gar nicht so viele sein. Ich werde nämlich so schnell von meinen Fehlern frustriert sein, dass ich das Projekt abbreche.

Was genau habe ich dann gelernt? Dass ich kein Haus bauen kann? Dass ich weiß, was ich nicht weiß?

Wie funktioniert Lernen?

Lernen im Gehirn funktioniert stark vereinfacht so: Zwischen den Bausteinen des Gehirns (den Nervenzellen) bilden sich Verbindungen (die Synapsen). Reize werden von Nervenzelle zu Nervenzelle über die Synapsen weitergeleitet. Aktive Synapsen (also solche, die oft benutzt werden) verstärken sich, inaktive sterben ab. Aktivität lässt sich dabei mit Erfolg gleichsetzen. Wenn eine bestimme Sequenz von Weiterleitungen Erfolg hat, werden die hierbei beteiligten Synapsen verstärkt. So lernt z.B. das Kleinkind das Laufen: das Gehirn probiert Vieles aus, im Erfolgsfall (Fortbewegung auf zwei Beinen ohne Umfallen) wird dieses Muster wiederholt, bis sich das beteiligte Neuronennetz stabilisiert hat.  Das Gehirn lernt also aus Erfolg.

Kehren wir zurück zur Ausgangsfrage: Was kann ich aus einem Fehler lernen? Nun ja, genau genommen immer nur, wie ich etwas nicht machen muss/kann/darf. Das Kind, welches beim Versuch zum Bonbon-Glas zu klettern auf die heiße Herdplatte fasst, “lernt” natürlich, dass das Berühren der Herd-Platte mit Schmerzen verbunden ist. Vermutlich wird es diesen Fehler bzw. diese Lernerfahren nicht häufig wiederholen, zumindest nicht freiwillig. Und wenn das Gehirn des Kindes nicht mehr so sehr damit beschäftigt ist, Panik zu verbreiten, hat das Kind vielleicht sogar die Chance zu reflektieren, dass die Herd-Platte gestern nicht schmerzhaft war und fragt sich, was der Unterschied sein könnte. Dem eigentlichen Ziel “Bonbon-Glas” ist das Kind aber keinen einzigen Schritt näher gekommen.

Lernen aus Erfolgen

Und woraus lernen wir dann? Aus Erfolgen! Immer wenn wir etwas richtig machen, lernen wir. Wenn wir schlau sind, lernen wir aus den Erfolgen von anderen. Letztlich gehen wir deswegen zur Schule: Um aus den Erfolgen unserer Vorfahren zu lernen. Sobald einer ausdauernd genug war, eine Lösung zu einem Problem zu finden, können wir davon profitieren. Wir haben die Fähigkeit, die Erfolge von anderen zu reproduzieren und müssen unsere Zeit nicht damit verschwenden, dass Rad sprichwörtlich neu zu erfinden.

Ein abschließendes Beispiel: Wenn Sie Rechnungen schreiben wollen, ist es dann eine gute Idee, aus Fehlern zu lernen? Würden Sie gerne ausprobieren, ob man die Umsatzsteuer ausweisen muss oder nicht? Ob es zu Problemen führt, den Leistungszeitraum nicht anzugeben? Wie wäre es mit einem Experiment zum Thema doppelt vergebene Rechnungsnummer (also ein Experiment, bei dem die schmerzhafte Rückkopplung durch das Finanzamt auch schon mal drei Jahre dauern kann)? Oder ist es vielleicht besser, aus den Erfahrungen und Erfolgen von anderen zu lernen und ein erprobtes System zu nutzen?

Im folgenden finden Sie eine Liste von Personen, die bereits Erfahrungen beim Einsatz eines Rechnungssystems gemacht haben. Nutzen Sie die Chance aus deren Erfolgen zu lernen:

Niels Przybilla

Niels Przybilla

Berater bei SMOICE
Niels ist einer der Gründer von SMOICE. Als Marketing-Berater war Rechnungen schreiben immer die unangenehmste Tätigkeit. Mit SMOICE macht das Rechnungen schreiben nun einfach Spaß. Und statt 8 Stunden schreibt er nur noch 5 Minuten Rechnungen.
Niels Przybilla